Malokarpatan - Stridžie dni - mega-metal.de - DE
Kommt ein Tscheche zum Augenarzt. Der hält ihm die Buchstabentafel vor, auf der
steht CZWXNQYSTACZ, und fragt ihn: "Können Sie das lesen?". "Lesen?" ruft der
Tscheche erstaunt aus, "ich kenne den Kerl!".
Okay, die Jungs von
Malokarpatan kommen zwar aus der Slowakei, wenn ich aber so auf die ellenlangen
Songtitel schaue, passt der Witz trotzdem. "Stridžie dni" ist ihr Debütalbum und
das beginnt mit einem Intro namens "Metelica a kúrnava sa zene nad kr" und da
wird instrumental und sehr dramatisch ins Horn gestoßen. Mit "Kýho besa mi to tá
stará ohyzdná striga do pohára nalála" wird dann richtig losgelegt. Klirrendes
Schlagzeug, halliger, dreckiger Gesang, rockige, flotte Melodien und eine Reihe
von Breaks bestimmen die Scheibe. In "Na kríllach cemnoty do horských úboci
zostupuje posol moru a hniloby" gibt es instrumentale, doomige Parts, bei
"Stridzie dni, kedy neradno po slnka západe vychádzat, ni peri drápat" werden
wieder Hörner geblasen, zwischendurch mal herzhaft dreckig gelacht und im
Hintergrund etwas geschrien. Überhaupt wird viel Wert auf die Intros gelegt, mal
hört man Schritte und eine Tür öffnet sich, mal hört es sich an, als ob jemand
ein Bad nimmt, die Tiergeräusche dazu lassen mich allerdings vermuten, dass das
draußen geschieht. Ein überaus spannendes Erstlingswerk, dass archaisch,
eigenwillig und schön räudig, aber eben auch extrem vielfältig und somit
manchmal etwas wuselig rüberkommt. (st)
7,5/10
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